Auch in Österreich immer beliebter: Was sind Tabakerhitzer?

In den letzten Jahren hat sich in Österreich, wie auch in vielen anderen Teilen der Welt, ein neuer Trend etabliert, der die Tabaklandschaft revolutioniert: Tabakerhitzer. Diese Geräte haben nämlich eine stetig wachsende Anhängerzahl gefunden. Aber was genau sind Tabakerhitzer und warum erfreuen sie sich auch hierzulande immer größerer Beliebtheit?

Funktionsweise und Technologie: Sticks statt Glimmstängel

Tabakerhitzer unterscheiden sich grundlegend von herkömmlichen Zigaretten und elektronischen Zigaretten. Sie erhitzen Tabak, statt ihn zu verbrennen. Hierdurch wird ein nikotinhaltiges Aerosol freigesetzt, ohne dass Rauch entsteht. Dies reduziert die Anzahl schädlicher Chemikalien, die beim Verbrennungsprozess entstehen.

Ein typisches Tabakerhitzer-System besteht aus einem Ladegerät, einem Heizelement und speziellen Tabaksticks oder -kapseln, die in das Gerät eingelegt werden. Viele Tabakerhitzer erhitzen den Tabak auf eine Temperatur zwischen 250 und 350 Grad Celsius – deutlich weniger als die 600 bis 900 Grad Celsius einer brennenden Zigarette. Diese geringere Temperatur wird oft als wesentlicher Vorteil angepriesen, da die Zahl der freigesetzten giftigen Substanzen reduziert wird. Am wohl bekanntesten ist der glo Tabakerhitzer, für den es verschiedene glo Sticks gibt.

Gesundheitliche Aspekte: Weniger Schadstoffe, aber nicht risikofrei

Eine der meistdiskutierten Fragen rund um Tabakerhitzer betrifft die gesundheitlichen Auswirkungen im Vergleich zum herkömmlichen Rauchen. Zahlreiche wissenschaftliche Studien deuten darauf hin, dass Tabakerhitzer weniger Schadstoffe und Karzinogene freisetzen als brennbare Zigaretten. Insbesondere die Verringerung krebserregender Stoffe und anderer toxischer Chemikalien wird oft betont.

Allerdings sollten die daraus resultierenden gesundheitlichen Vorteile mit Vorsicht betrachtet werden. Auch wenn die Menge der Schadstoffe reduziert ist, so sind Tabakerhitzer dennoch nicht risikofrei. Nikotin, der Hauptstoff, der die Sucht aufrechterhält, ist auch in diesen Systemen enthalten. Zudem sind Langzeitstudien, die die gesamten gesundheitlichen Auswirkungen darlegen, noch in Arbeit. Daher empfiehlt das Gesundheitsministerium weiterhin, den Konsum von Tabakprodukten, in welcher Form auch immer, möglichst zu vermeiden.

Marktentwicklung und Verbreitung: Ein Blick auf die Zahlen

Die Akzeptanz und der Gebrauch von Tabakerhitzern sind in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Laut einer Erhebung der Österreichischen Gesellschaft für Verbraucherstudien (ÖGVS) hat sich der Marktanteil dieser Geräte seit 2018 verdreifacht. Besonders bei jüngeren Erwachsenen und ehemaligen Rauchern sind sie beliebt. Die Marktführer dominieren den österreichischen Markt weitgehend, aber auch kleinere Hersteller drängen zunehmend nach vorne und bieten innovative Modelle an.

Im Jahr 2022 wurde prognostiziert, dass der Umsatz mit Tabakerhitzern in Österreich jährlich um 20 Prozent wachsen dürfte. Dies entspricht einem europäischen Trend, der insbesondere durch striktere Rauchgesetze und erhöhte Gesundheitsbewusstheit befeuert wird.

Gesetzliche Regelungen: Das rechtliche Umfeld von Tabakerhitzern in Österreich

Wie andere Tabakprodukte unterliegen auch Tabakerhitzer in Österreich spezifischen gesetzlichen Regelungen. Die Geräte und ihre Tabaksticks müssen den Bestimmungen des Tabak- und Nichtraucherinnen- bzw. Nichtraucherschutzgesetzes (TNRSG) entsprechen. Dies umfasst sowohl die Produktverpackung als auch die Vermarktung und Bewerbung.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Besteuerung. Seit April 2022 unterliegen Tabakerhitzer einer gesonderten Verbrauchsteuer, deren Höhe an die gängige Tabaksteuer für Zigaretten angeglichen wurde. Diese Besteuerung soll nicht nur Einnahmen für den Staat generieren, sondern auch den Konsum durch höhere Preise eindämmen.

Kulturelle und soziale Akzeptanz: Ein Wandel in der Gesellschaft

Die zunehmende Popularität von Tabakerhitzern in Österreich geht auch Hand in Hand mit einem kulturellen Wandel. Klassische Zigaretten sind immer öfter verpönt, besonders in öffentlichen Räumen und am Arbeitsplatz. Insbesondere junge, gesundheitsbewusste Bevölkerungsschichten tendieren dazu, Tabakerhitzer als „weniger schädliche“ Alternative zu wählen.

Es gibt jedoch auch eine wachsende Gegenbewegung. Viele Experten und Gesundheitsorganisationen warnen davor, Tabakerhitzer als „sicherere“ Option zu vermarkten und fordern umfassendere Aufklärung und striktere regulatorische Maßnahmen.

Fazit

Tabakerhitzer stehen symbolisch für einen Wandel in der Art und Weise, wie man in Österreich raucht. Diese neuen Geräte, die weniger Schadstoffe freisetzen sollen als herkömmliche Zigaretten, haben eine beachtliche Anhängerschaft gewonnen. Dennoch bleibt ein maßvoller und informierter Umgang mit diesen Produkten unerlässlich. Zukünftige Studien und gesetzliche Entwicklungen werden weiter Aufschluss darüber geben, wie sich dieser Trend in der Tabaknutzung auswirkt und welchen Platz Tabakerhitzer in der österreichischen Gesellschaft langfristig einnehmen werden.

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