Gutscheine sind allgegenwärtig
Gutscheine sind fest mit dem Online-Marketing verknüpft. Wer im Internet einkauft, stößt unweigerlich auf Coupons, die ihm förmlich aufgedrängt werden. Die Verlockung von Gutscheinen wird selbst von Anbietern kaum bestritten, die sie fest in ihre Marketingstrategie integriert haben.
Vor allem diese Verlockung führt dazu, dass Gutscheine von Verbraucherschützern kritisch betrachtet werden. Doch wer Gutscheine realistisch einschätzt und ihren Verlockungen eine rationale Perspektive entgegensetzt, kann von ihnen profitieren und regional sowie überregional Geld sparen.
Welche Gutscheine gibt es?
Im Online-Handel gibt es zahlreiche Arten von Gutscheinen mit spezifischen Eigenschaften.
Sach- und Geldleistungen
Zunächst können Gutscheine darin unterschieden werden, ob sie eine Sachleistung oder einen Geldbetrag offerieren. Wenn z. B. Cashbacks bei rewardo.ch angeboten werden, handelt es sich um Coupons mit einer pekuniären Vergünstigung, bei der Rabatte und Cashbacks verwendet werden, um den Kaufpreis zu reduzieren.
- Rabatte: Diese können für den ersten Einkauf, Folgeeinkäufe oder für das Cross- und Upselling gelten. Beim Cross-Selling werden Preisnachlässe für Produkte angeboten, die dem ursprünglich gewählten Produkt entsprechen. Beim Upselling gelten Rabatte für höherwertige Produkte, die ebenfalls zum anvisierten Produkt passen.
- Sachgutscheine: Diese können Goodies wie Feuerzeuge oder Kugelschreiber sein, die einem Produkt beigelegt werden. Größere Sachleistungen können Produkte, Dienstleistungen oder Erlebnisse umfassen, die in der Marketingstrategie von Unternehmen zunehmend an Bedeutung gewinnen, da Erlebnisse im Gedächtnis von Kunden nachhaltiger haften bleiben als materielle Leistungen.
Beim Umgang mit Gutscheinen für abonnementpflichtige Produkte und Dienstleistungen ist Vorsicht geboten, um keine Abofalle zu geraten. Es ist wichtig, rechtzeitig zu kündigen, wenn man sich am Ende der Probezeit gegen das Abonnement entscheidet.
Boni für Neukunden und Stammkunden
Gutscheine sind sowohl für die Neukundengewinnung als auch für die Pflege von Stammkunden geeignet.
- Willkommensgutscheine: Typische Gutscheine für Neukunden sind Willkommensgutscheine, bei denen Erstkäufer mit besonderen Vergünstigungen zum Kauf motiviert werden sollen, um sie langfristig an das Unternehmen zu binden.
- Treuegutscheine: Anbieter möchten mit Treuegutscheinen Stammkunden, die bereits eine Bindung zum Unternehmen eingegangen sind, für ihre Treue belohnen und sie bei Laune halten.
- Anlassgutscheine: Gutscheine zu besonderen Anlässen wie Geburtstagen, Weihnachten oder Firmenjubiläen wirken sich ebenfalls positiv auf die Kundenbindung aus.
Verknüpfung an Bedingungen
Gutscheine können dazu genutzt werden, Kunden zu bestimmten Verhaltensweisen zu animieren.
- Freunde werben: Typische Beispiele sind Gutscheine mit Belohnungen für angeworbene Freunde.
- Spezielle Bezahlmethoden: Rabatte dafür, dass man eine bestimmte Bezahlmethode verwendet.
- Umfragen und Feedbacks: Gutscheine als Belohnungen für ausgefüllte Umfragen oder Feedbacks.
Diese Coupons bieten Anbietern viele Möglichkeiten. Sie helfen dabei, wieder Platz im Lager zu schaffen und Ladenhüter loszuwerden, für die spektakuläre Rabatte von 50 oder sogar 67 Prozent ausgelobt werden. Andere Coupons dienen als Belohnungen für ausgefüllte Umfragen oder Feedbacks.
Indem die Verkaufsabbruchrate gesenkt wird, indem Abbrecher mit Rabatten dazu motiviert werden, ihren Kauf abzuschließen, verfolgen Anbieter mit ihren Coupons einen anderen Zweck. Weiterhin sind Coupons beliebt, um an Kundendaten zu gelangen. Hierbei werden Kunden bestimmte Vergünstigungen unter der Bedingung in Aussicht gestellt, dass sie sich im Newsletter eintragen und der Verwendung ihrer Kundendaten zustimmen.
Viele Gutscheine haben die Funktion, Kunden zu größeren Käufen zu motivieren. Dies wird bei Coupons und Rabatten deutlich, die erst ab einer Mindestbestellmenge oder bei Folgekäufen greifen.
Der Königsweg im Umgang mit Gutscheinen
Aufgeklärte Kunden wissen, dass Marktakteure mit ihren Gutscheinen eigennützige Ziele verfolgen. Neben den aufgeführten Argumenten verweisen wir auf das Reziprozitätsprinzip, dass Menschen dazu neigen, positive Gesten zu erwidern, sodass sie sich dazu gedrängt fühlen, sich für das wahrgenommene „Geschenk“ mit einem Kauf zu revanchieren.
Andere Gutscheine, die nur für einen bestimmten Zeitraum gelten, setzen Kunden ebenfalls unter Druck, nach dem FOMO-Prinzip (Fear of Missing Out) etwas zu verpassen. Grundsätzlich werden Gutscheine von Empfängern als Belohnung verstanden, was mit einer entsprechenden Ausschüttung von Dopamin einhergeht.
Dennoch muss das kein Grund sein, Gutscheine grundsätzlich abzulehnen. Eine ebenso pragmatische wie realistische Perspektive könnte sein, die Vergünstigungen als Win-win-Situation für alle Beteiligten zu begreifen. Die Idee ist, die Vergünstigungen mitzunehmen, sich aber nicht dazu verleiten zu lassen, das eigentliche Ziel beim Kauf aus den Augen zu verlieren. Dadurch vermeiden Kunden die Falle, dass sich in ihrer Wohnung lauter Dinge stapeln, die sie nicht benötigen.
Fazit
Gutscheine sind ein mächtiges Werkzeug im Online-Marketing und bieten sowohl regional als auch überregional zahlreiche Möglichkeiten, Geld zu sparen. Mit einem realistischen und aufgeklärten Ansatz können Kunden von diesen Vergünstigungen profitieren, ohne in typische Fallen zu tappen. Es ist wichtig, stets das eigentliche Kaufziel im Blick zu behalten und sich nicht von kurzfristigen Verlockungen ablenken zu lassen. So können Gutscheine tatsächlich zu einer sinnvollen und sparsamen Einkaufserfahrung beitragen.